Buchrezension: Web 2.0 aus Sicht der Wissenschaften

Das Buch „Weblogs, Podcasting und Videojournalismus. Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen“ ist 2007 erschienen und geht auf eine Tagung in 2005 zurück aber an Aktualität hat es zwischenzeitlich nicht verloren.

Es ist Lektüre aus soziologischer Sicht, so gibt es Querverweise auf Habermas in Sachen „Strukturwandel der Öffentlichkeit“. Hier wird genauer differenziert als sonst zwischen Social Media im Interesse der Wirtschaft und denselben Technologien zur breiten Beteiligung von Bürgern am „öffentlichen Diskurs“. Dass viele Netzbürger das Netz für rein private Angelegenheiten/ Unterhaltung/ Kommunikation benutzen wird nicht übersehen. Von einer egalitären Öffentlichkeit der Schreiber und Leser ist die Rede.

Vielleicht ist das heutige Social-Media-Netz das, was schon Berthold Brecht sich 1932 von einer Weiterentwicklung des Radios erhofft hatte, nämlich dass Konsumenten zu Produzenten werden, „Das Radio als Ort des Gesprächs über – und als Ausgangspunkt für – eine Veränderung der wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge.“
Von „Weblogforschung“ ist die Rede. Die ersten 10 Treffer zu diesem Begriff bei google verweisen auf die Jahre 2005, 2006 und 2008, ein Teil dieser Treffer äußert sich auch noch kritisch zu entsprechenden Befragungen.

Lesens- und beachtenswert für alle die Social Media aus unterschiedlichen Perspektiven reflektieren wollen.

Vanessa Diemand, Michael Mangold, Peter Weibel (Hrsg.): Weblogs, Podcasting und Videojournalismus. Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen
2007 Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co KG, 226 Seiten, 18 €

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