Nachgedanken zu einem Stadtteilfest

Ein Quartiersrat ist eine Bürgerjury, die z. B. in einem Quartiersmanagement-Gebiet Projektideen für den Stadtteil bewertet. (Vergleiche z. B. meinen Erfahrungsbericht )

Strassenfest QM Soldiner Strasse 2010Es begab sich zu der Zeit im Jahr 2009, dass so ein Quartiersrat für ein nicht-kommerzielles Straßenfest rund 10.000 Taler bewilligte (es darf keine Standgebühr genommen werden, Aussteller sind überwiegend soziale Einrichtungen). Das offizielle Steuerungsgremium befand das Projekt zwar grundsätzlich für sinnvoll jedoch zu teuer. 5.000 Taler mussten reichen. So kam es zu einem sogenannten Interessensbekundungsverfahren und alle Welt wurde eingeladen, kreative Angebote einzureichen. Das Auswahlverfahren war gar anspruchsvoll und schwierig,
seht selbst.

Und so hat sich nur ein einziger Anbieter in diesem Lande beworben, der durfte das Fest dann organisieren. Jedoch: Wie sollte er das machen? Er hatte keine Ortskenntnisse, er kannte die Anwohner nicht, er war auf den anderen Straßenfesten nicht gewesen, wusste nicht, wo man eine Bühne bekommt und wer vielleicht die zahlreichen Transporte managt. Wie sollte er die nachbarschaftlichen Beziehungen stärken, wenn er selbst noch keine hatte?

Da waren die Anwohner in großer Sorge, ob es ein gutes Fest werden würde und sie haben viele Dinge einfach selber organisiert – denn sie wussten wie man das macht, sie hatten Erfahrung. So ward es denn ein schönes Fest und den wirklichen großen Ärger verschiedener Betroffener zum Beispiel über die katastrophale Bühnenmoderation kann man ja auf den Fotos nicht sehen: Bilder von einem schönen Fest.

Am Ende hat der Projektträger sich bei allen Helfern sehr herzlich bedankt und sagt, dass er jetzt auch weiß, dass man für 5.000 Taler kein Straßenfest machen kann. Aber weiß die Verwaltung das jetzt auch?

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